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[Beitrag zum Kurs „Atempause“ für das Vereinsjournal des TV Vennikel 1912 e.V. – Ausgabe 2026, aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Teilnehmerfotos]
Jeden Freitag ab 11.45 Uhr gönnen wir uns in Moers-Vennikel 45 Minuten „Atempause“ – einfach mal innehalten, abschalten und atmen. Wir nehmen uns eine Auszeit vom Alltag, um uns voll und ganz der bewussten Atem- und Körperwahrnehmung zu widmen, zu entspannen und Stress abzubauen.
Dabei stehen sowohl aktivierende als auch beruhigende Atemtechniken im Fokus, die das kardiopulmonale System – das Zusammenspiel von Herz und Lunge – stärken. In Kombination mit sanften gymnastischen Übungen fördern wir die Flexibilität und Beweglichkeit unserer Atem- und Atemhilfsmuskeln. Die Atempause eignet sich somit nicht nur für Menschen mit obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen, sondern auch für Teilnehmer, die unter Stress, Kreislaufstörungen, häufigen Kopf-, Gelenk- und Rückenschmerzen oder einer neurologisch bedingten Erkrankung leiden. Wer sich einfach nur mal zurücklehnen und eine kleine Auszeit nehmen möchte, um sich für eine kurze Zeit der bewussten Atmung, Entspannung und Achtsamkeit zu widmen, ist ebenfalls willkommen.
Kevelaer gilt schon langem als Erholungsort, seit 2024 offiziell auch als staatlich anerkannter Kurort. Die Stadt verfügt über eine jodhaltige Thermalsole, die auch für therapeutische Zwecke genutzt wird. Die salzhaltige Wasserlösung wird im Solegarten St. Jakob durch ein sogenanntes Gradierwerk geleitet. Dabei handelt es sich um ein 12 Meter hohes, mit Schwarzdornreisig belegtes Holzgerüst, von dem die Sole herabrieselt. Ein Teil des Wassers verdunstet, der Salzgehalt konzentriert sich. Durch diese Verdunstung wird auch die Luft mit der Sole vernebelt.
Das Gradierwerk in Kevelaer ist durch seine Gestaltung in Muschelform (Zeichen des Jakobspilgerweges, der durch Kevelaer führt) begehbar. Hier innezuhalten und die mit Salz angereicherte Luft einzuatmen, ist ein Erlebnis für die Sinne: das stetige Plätschern der Sole wirkt beruhigend, das Glitzern der Tropfen zwischen den Reisigzweigen nahezu hypnotisierend. Ein dezenter Salzgeruch liegt in der Luft, man kann ihn sogar schmecken.
Nur wenige Schritte entfernt liegt das Inhalatorium. Etwa eine halbe Stunde verbrachten wir in der Nebelkammer, um die salzhaltigen Aerosole in einem dichten Nebel zu inhalieren. Die Salzkristalle sind hier deutlich kleiner als im Gradierwerk und erreichen auch die feinsten Verästelungen in den Bronchien. Sie sollen sich positiv auf die Atemwege ausüben und Erleichterung bei Allergien sowie chronischen Lungenerkrankungen verschaffen. Es dauerte tatsächlich nicht lange, bis einige von uns husteten – eine normale Reaktion auf den Nebel, dem zudem auch eine schleimlösende Wirkung zugesprochen wird.
Gerne hätten wir den Ausflug mit einer gemeinsamen Tasse Kaffee abgerundet, leider hatte das naheliegende Café noch geschlossen. So nutzten einige Teilnehmer das Tretbecken, um den Tag mit einer durchblutungsfördernden Kneipp-Anwendung abzuschließen.