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[Beitrag zum Kurs „Sportlich bleiben!“ für das Vereinsjournal des TV Vennikel 1912 e.V. – Ausgabe 2025]
Vor knapp einem Jahr ging die Gruppe „Sportlich bleiben!“ für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren in Moers-Vennikel an den Start. Der Fokus liegt hier auf dem Aufbau von Selbstbewusstsein, auf der Stärkung sozialer Fähigkeiten, auf der Erweiterung der Frustrationstoleranz und auch auf der Förderung schulischer Kompetenzen wie Konzentration, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Regelverständnis sowie lösungsorientiertes Denken.
Woche für Woche bekommen die Kinder auf sportliche und spielerische Weise die Möglichkeit, Selbstvertrauen aufzubauen, ihre Teamfähigkeit zu stärken und auch Rückschläge zu verarbeiten. In Anlehnung an die Marburger Konzentrations- und Verhaltenstrainings verdienen sie sich während des Trainings Punkte, die im Anschluss eingetauscht oder angespart werden können. Eine extrinsische Verstärkung, die sich insbesondere für Kinder bewährt hat, die beispielsweise mit der überwältigenden Stärke ihrer eigenen Gefühle noch nicht umgehen können oder denen es schwer fällt, sich an festgelegte Regeln zu halten. Aber auch für Kinder, die sehr schüchtern durchs Leben gehen und noch lernen möchten, wann es wichtig ist, über den eigenen Schatten zu springen.
Wir sind glücklich und stolz darauf, eine gut gemischte Gruppe aufgebaut zu haben. Wir haben ruhigere, aber auch lautere Kinder dabei. Kinder, denen es leicht fällt, Anweisungen zu verstehen und entsprechend zu befolgen. Genauso wie Kinder, die sich auflehnen und gerne auch mal provozieren. Ihnen allen gemein ist die Tatsache, dass jedes Kind – so wie es ist – wertvoll ist und sich angenommen fühlen darf. Auf diese Weise lernen die jungen Schüler mit unterschiedlichsten Charakteren umzugehen – was sowohl für schüchterne Kinder von Vorteil ist, als auch für die wilderen Vertreter unter ihnen.
Im April führten wir einen Gruppenpunkteplan für die Kinder ein: Sie erhielten damit die Möglichkeit, sich auch im Alltag, zu Hause und in der Schule zu bewähren und damit zusätzliche Gruppenpunkte zu verdienen. Punkte, die nicht wir, sondern die Eltern verteilten. Diese Punkte durften sie dann an jedem Dienstag in den Gruppenpunkteplan übertragen. Die Vereinbarung war: Schaffen sie es, den Gruppenpunkteplan bis zu den Sommerferien zu füllen, so gehen wir mit einem Ausflug (und einem Eiswagen) in die Urlaubszeit.
Die Idee ging auf: Die Kinder halfen zu Hause, kümmerten sich um Geschwister, bewiesen sich in der Schule und und und. Das soll nicht heißen, dass sie das sonst nicht getan hätten, doch jetzt durfte jedes Kind mit freudestrahlenden Augen und stolzgeschwellter Brust berichten, wie es seine Punkte für die Gruppe in der vergangenen Woche verdient hat. Gemeinsam – als Gruppe – ist es den Kids gelungen, genügend Punkte für den in Aussicht gestellten Ausflug zu sammeln: einen Ausflug mit den Eltern in den Kletterpark.
Lange bangten wir um gutes Wetter, doch wir sollten Glück haben. Die Sonne schien, die Temperaturen waren angenehm. Sonntags um 12 Uhr trafen wir uns im Park und nachdem alles Organisatorische geklärt war, bekamen die Kinder ihre Kletterausrüstung angelegt. Es folgte eine intensive Einweisung für die gesamte Gruppe. Drei Kinderstrecken standen zur Verfügung, den ersten Parcours machten wir gemeinsam. Die Kids oben in den Bäumen, Eltern und Betreuer assistierten vom Boden aus. Gar keine leichte Aufgabe für die Kletterer, denn es wackelte, es schaukelte und es schwankte. Sie kraxelten auf schmalen Plattformen um Baumstämme herum, liefen über dünne Drahtseile und ließen sich in den Gurt hängen, um hoch über dem Boden von einem Baum zum nächsten zu rutschen. Auch ungewöhnliche Kletterhilfen tauchten zwischen den Ästen auf: Wer hätte erwartet, hier auf ein Surfbrett zu stoßen?
Die Zeit verging fiel zu schnell und die Mägen knurrten. Alle hatten etwas mitgebracht und ein Grill stand zu unserer Verfügung bereit. Eine sehr schöne Gelegenheit, nochmal mit allen Kindern und Eltern zusammenzusitzen und sich über die ein oder anderen Rückschläge, aber auch viele viele Erfolgserlebnisse auszutauschen. Sie haben so viel Grund, stolz auf sich zu sein: Die Kinder, die mit Leichtigkeit jeden einzelnen Parcours hinter sich brachten – sogar mehrfach. Die Kinder, die sich erst nicht trauten, aber dann doch überwanden. Die Kinder, die sich auch mal wehgetan haben, aber dennoch nicht aufgaben. Genauso wie die Kinder, die Angst hatten, sich aber immer und immer wieder auf die hohe Plattform wagten – und dank ihres starken Willens ebenfalls eines Tages den ganzen Parcours schaffen werden.
Nachtrag: Die Fotos wurden mit Zustimmung der Eltern gemacht und veröffentlicht.